Kultur-Orte in den Stadtteilen: Verwaltung soll Ideen von CDU und GRÜNEN in Konzept umsetzen

02.02.2022

Folgenutzungen für Kultur, Bildung und Integration in verschiedenen Gebäuden und Stadtteilen: Dies wollen die Ratsfraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ermöglichen. Dazu stellen die Kooperationspartner morgen im Rat einen gemeinsamen Antrag. Im Fokus der angestrebten „Flächen-Offensive“ stehen dabei insbesondere die Stadtbezirke 3 und 6, betonen beide Partner. Die ehemaligen Räume der FFT Kammerspiele an der Jahnstraße könnten in Zukunft ein Ort für alternative Kultur und Musik sein. Der Standort Münsterstraße soll nach dem Umzug des Jungen Schauspiels ins Central zum Proben- und Aufführungszentrum der freien Tanz- und Theaterszene umgewidmet werden. An der Oberrather Straße wird die Stiftung „Haus der Talente“ künftig ihren Sitz haben. Die Verwaltung sei nun am Zug, bis zum Herbst ein stimmiges Gesamtkonzept für diese und weitere Vorschläge der schwarz-grünen Ratsmehrheit, wie ein Werkkunsthaus, zu entwickeln.

Ratsherr Marcus Münter (CDU), Vizevorsitzender im Kulturausschuss: „Wir als Ratsbündnis wollen Raumangebote und Raumbedarfe bestmöglich zueinander bringen. Denn das gehört zum Kern der Kulturpolitik von CDU und GRÜNEN: die Sicherung und Schaffung kultureller Räume. Gerade in der wachsenden Großstadt Düsseldorf, die flächenmäßig begrenzt ist, sollen sich Kunst und Kultur gegenüber den konkurrierenden Platzansprüchen von Wohnen, Wirtschaft und Schule behaupten können. Dabei schauen wir nicht nur auf die Innenstadt. Uns geht es eben auch um vitale Kultur-Orte verteilt auf die Bezirke. Unser gemeinsamer Ratsantrag bietet eine Lösung für gleich mehrere Kultur- und Bildungsträger vom ‚Haus der Kulturen‘ bis zur Volkshochschule. Sie haben die Chance, sich räumlich neu aufzustellen – und damit ihre vielfältigen und auch integrativen Angebote verstärkt in die Düsseldorfer Stadtteile zu bringen. Dafür soll uns die Verwaltung im dritten Quartal dieses Jahres ein Gesamtkonzept mit Zeitplan und Finanzbedarf einschließlich Fördermöglichkeiten vorlegen.“

Bürgermeisterin Clara Gerlach, kulturpolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Wir wollen als Kooperation die Kultur in Düsseldorf stärken. Dazu braucht es Räume für Begegnungen und für Aufführungen, aber auch für die Produktionsmöglichkeiten. Mit diesem Antrag formulieren wir den politischen Willen, ein Produktionszentrum für die freie Tanz- und Theaterszene an der Münsterstraße einzurichten. Für das Werkkunsthaus (Produktionszentrum und Werkstätten für die bildende Kunst) beauftragen wir die Verwaltung, unter Einbeziehung der Handwerkskammer, geeignete Standorte zu identifizieren. Durch eine übergreifende Planung wollen wir Schwung in die Realisierung der Vorhaben bringen.“

GRÜNER Ratsherr im Kulturausschuss und Bezirksbürgermeister Stadtbezirk 3 Dietmar Wolf: „Zu einer lebendigen Stadt gehören auch und insbesondere nachbarschaftlich geprägte Kulturinitiativen, wie unsere vielfältigen Kulturvereine, die Off-Szene, aber auch freie Musikerinnen und Musiker. Die Kammerspiele auf der Jahnstraße sind nach dem Auszug des Forums Freies Theater der geeignete Ort, um Raum für alternative Kultur und Musik zu schaffen. Zudem stehen uns die Räumlichkeiten bis 2074 sensationellerweise mietfrei zur Verfügung. Die Stadt wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, dies nicht weiterhin für die Kultur zu nutzen. Mit unserem Antrag wollen wir eine weitere Nutzung der Kammerspiele befördern und im Stadtbezirk 3 diesen Kulturort erhalten.“

Bezirksbürgermeisterin Birgit Schentek (CDU): „Der Stadtbezirk 6, für den ich spreche, kann von den angedachten neuen Nutzungen nachhaltig profitieren. Die Bühnen an der Münsterstraße würden auch nach dem Wegzug des Jungen Schauspiels eine lebendige Spielstätte bleiben. Besonders eingesetzt habe ich mich im Vorfeld des Ratsantrags dafür, dass die Stiftung ‚Haus der Talente‘ eine neue Heimat bei uns in Rath findet. Hier haben wir ein familienfreundliches Umfeld mit Kitas und Schulen, das ausgezeichnet zum Förder- und Bildungsprofil der Stiftung passt. Sie wird – das steht schon fest – den hinteren Gebäudeteil der ehemaligen Jugend-Berufshilfe an der Oberrather Straße belegen. Für den Vordertrakt kann ich mir fürs Erste eine Zwischennutzung durch die freie Tanz- und Theaterszene bis zum möglichen Einzug in die Münsterstraße gut vorstellen.“