Heyestraße: CDU will gemischtes Viertel statt 100 Prozent Sozialwohnungen

30.10.2018

Die CDU-Ratsfraktion befürchtet Nachteile für die Integration, sollten Stadt und Ampelmehrheit bei ihrem Plan bleiben, auf dem Grundstück Heyestraße 51 bis 53 durchgängig Sozialwohnungen bauen zu lassen, die ausschließlich für anerkannte Asylbewerber und Obdachlose bestimmt sind. Stattdessen fordert die CDU dort eine Mischung aus sozial gefördertem, preisgedämpftem und frei finanziertem Wohnungsbau. Derzeit wird die Übertragung des stadteigenen Grundstücks an die Städtische Wohnungsbau-Gesellschaft vorbereitet, die dann Bauherrin sein soll.

Angelika Penack-Bielor, Ratsfrau aus Gerresheim, spricht sich für eine Nutzung der künftigen Wohnungen durch verschiedene Bevölkerungsgruppen aus: „Wir als CDU setzen uns hier für einen ausgewogenen gesellschaftlichen Mix ein. Bei dem Bauvorhaben Heyestraße sollen Haushalte mit unterschiedlichem Einkommen berücksichtigt werden.“ Denn in Gerresheim werde zusätzlicher Wohnraum dringend gebraucht. „Da muss Politik kluge Angebote machen, die sich ebenso an Einkommensschwächere wie an die breite Mittelschicht richten“, so Penack-Bielor.

CDU für 40-40-20-Lösung
Darum soll nach dem Willen der CDU-Ratsfraktion eine Quotenlösung erfolgen. „Wir sind für 40 Prozent öffentlich geförderte, 40 Prozent preisgedämpfte und 20 Prozent frei finanzierte Wohnungen auf dem Grundstück Heyestraße. Dagegen lehnen wir es ab, 100 Prozent Sozialwohnungen zu schaffen, wie von SPD, Grünen und FDP sowie dem Integrationsamt gefordert“, sagt Penack-Bielor. Bevor das Bauprojekt starte, müsse die Belegungsfrage noch einmal intensiv diskutiert werden, betont die CDU-Politikerin.

Ratsherr Pavle Madzirov, integrationspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, ergänzt: „Gerade wenn man Asylsuchende mit Bleiberecht und auch Obdachlose erfolgreich integrieren möchte, braucht man gemischte Wohnviertel, die sozial stabil sind. Voraussetzung für Stabilität ist ein gutes nachbarliches Miteinander. Andernfalls kann die friedliche Stimmung in einem Quartier schnell kippen.“

Alle Bewohner sozial einbinden
Madzirov verweist auf negative Erfahrungen, die von der Verwaltung in städtischen Flüchtlingsunterkünften gemacht wurden: „Trotz Schutzkonzepten gab es dort mehrfach gewaltsame Auseinandersetzungen unter den Bewohnern. Für mich ist das leicht zu erklären: Es fehlt der soziale Anker. Der ist nur gegeben durch offene Strukturen, die Kontakte zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen erlauben. Nur wenn alle Bewohnerinnen und Bewohner sozial eingebunden sind, kann Integration gelingen. Darum ist es so wichtig, dass an der Heyestraße künftig Zugewanderte, Normal- und Geringverdiener und Bedürftige Tür an Tür wohnen.“