
(c) Laurence Chaperon
Tempo 30 auf Hauptstraßen ist für die CDU-Ratsfraktion kein Allheilmittel. „Mit Maximalforderungen begeben sich SPD, Grüne und FDP auf Abwege. Wir sind für eine differenzierte Betrachtungsweise“, erklärt Ratsherr Andreas Hartnigk als verkehrspolitischer Sprecher der Christdemokraten. „Düsseldorf ist eine Großstadt mit einem engmaschigen Straßen- und Verkehrsnetz. Alles hängt mit allem zusammen. Verkehrspolitik macht man hier besser mit feiner Nadel statt mit der Dampfwalze. Sonst droht Chaos, und nichts geht mehr. Oberster Grundsatz muss sein: Der Verkehr fließt. Für die Pendlerhochburg Düsseldorf ist das lebensnotwendig. Das weiß eigentlich auch die FDP, die im Verkehrsausschuss bekanntlich gegen eine Tempoverringerung auf der Werstener Straße gestimmt hat. Mal sehen, wie sie sich in der Diskussion weiter verhält.“
Der CDU-Verkehrsexperte erwartet jetzt von der Ampelkoalition ein umsichtiges Vorgehen: „Statt wahllos Straßen vor Kitas, Schulen oder Krankenhäusern rauszugreifen, brauchen wir zuerst eine genaue Prüfung, wo ein Tempolimit Sinn macht. Bevor die Verwaltung in Eigenregie Listen erstellt, sollte sie besser wissenschaftliche Gutachten einholen. Die verhindern ideologische Debatten und liefern Fakten. Das gilt auch für die Lärm- und Abgasbelastung. Untersuchungen zeigen: Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen führt nicht zwangsläufig zu besseren Messwerten.“
Hartnigk erinnert daran, dass Gefahrenpunkte in der Vergangenheit Schritt für Schritt entschärft worden seien: „Da sind wir in Düsseldorf gut vorangekommen. Wenn es anders wäre, hätte die Verwaltung längst Alarm geschlagen. Daher sehe ich im Gegensatz zur Ampel keinen Eilbedarf.“
Klatsche für den ÖPNV
Aus allen Düsseldorfer Hauptstraßen künftig Tempo-30-Zonen zu machen, träfe nicht zuletzt den ÖPNV hart. „Die Busse der Rheinbahn wären dann ausgebremst. Das kann OB Geisel mit seiner Vorrangoffensive nicht ernsthaft wollen“, so Hartnigk.
Empfehlen Sie uns!