CDU für Gleichstellung aber ohne Knebelplan aus Europa

28.05.2015

Die CDU argumentiert heute im Rat gegen einen Gleichstellungs-Aktionsplan nach europäischen Vorgaben. „Ein solcher Plan klingt nur gut, bringt aber schwere Nachteile in der Praxis – abgesehen von Selbstverständlichkeiten, die längst Standard sind. Geschlechtergerechtigkeit lässt sich anders besser herstellen. Wir wollen lieber den bewährten Düsseldorfer Weg weitergehen“, betont Ratsherr Andreas Auler, Mitglied im Gleichstellungsausschuss.

Hintergrund ist die Forderung der Ampelkoalition, Düsseldorf soll der Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern beitreten. Damit würde sich die Stadt verpflichten, den genannten Gleichstellungs-Aktionsplan zu entwickeln und umzusetzen. Die Charta macht konkrete Auflagen, wie im Plan bei allen wichtigen städtischen Aufgaben die Interessen von Frauen besonders zu berücksichtigen sind.

Schadet dem Mittelstand
„Eine Fessel ist die Gender-Perspektive bei Auftragsvergaben an Firmen“, so Auler. „Die Stadt muss dann sicherstellen, dass Unternehmen, die den Zuschlag erhalten, in gleicher Weise Frauen fördern wie die Verwaltung. Ein kleiner Handwerksbetrieb aus der Region nur mit männlichen Beschäftigten wäre dann von vornherein aus dem Rennen, egal, wie geeignet er ist. Das ginge gegen den Mittelstand, was wir als CDU ablehnen.“

Bürokratischer Ballast
Für Auler ist der Charta-Plan reiner Aktionismus. „Damit schafft die Ampel am Ende nur teuren bürokratischen Ballast und neue Barrieren. Das hilft den Geschlechtern weder im Beruf noch im Alltag. Und beschneidet auch kommunale Handlungsspielräume. Wir brauchen keine Regelwut, sondern einen verlässlichen Rahmen für Gleichberechtigung. Den bieten wir Frauen und Familien in Düsseldorf z. B. mit dem Ausbau von Kinderbetreuung und Offenem Ganztag. Zudem kümmert sich das Gleichstellungsbüro sehr intensiv darum, dass mehr Frauen in Führungspositionen bei der Stadtverwaltung kommen. Das unterstützt die CDU auch künftig.“