Jungenbelange: SPD und Grüne mauern weiter

17.06.2015

Der Streit zwischen CDU und Ampel im Gleichstellungsausschuss über eine faire Berücksichtung auch von Jungeninteressen reißt nicht ab. Gestern wiesen SPD und Grüne einen Antrag der CDU-Ratsfraktion erneut ohne stichhaltige Begründung zurück. Die Union hatte gefordert, bei einem geplanten Informationstag zur aktuellen Jungenforschung mehrere wissenschaftliche Ansätze zu Wort kommen zu lassen. Zudem sollte die Situation von Jungen mit Zuwanderungsgeschichte in die Diskussion einfließen.

Ratsfrau Sabine Schmidt, stellvertretende Ausschussvorsitzende, bedauert, dass vor allem SPD und Grüne nicht wirklich um Geschlechtergerechtigkeit bemüht sind: „Beim Jungenkalender haben sie schon gemauert. Jetzt geht ihnen ein breitgefächerter Überblick über die laufende Jungenforschung gegen den Strich. Ich habe den Eindruck: Alles, was nicht ins vorgefertigte Weltbild passt, wird von Rot-Grün bekämpft und mundtot gemacht.“

Argumente statt Vorurteile
Diese Auffassung teilt Ratsherr Andreas Auler, ebenfalls Mitglied im Ausschuss: „Die Jungenforschung lebt wie jede Wissenschaft von unterschiedlichen Ansätzen. Erst diese Vielfalt erlaubt den kritischen Ergebnisvergleich und verhindert einseitige Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen. SPD und Grüne verletzen das Grundgebot des ehrlichen wissenschaftlichen und auch politischen Dialogs: Entscheidend ist die Kraft der Argumente, nicht der Vorurteile.“

Für Schmidt und Auler erscheint das Verhalten nicht überraschend: „Die politische Linke versteht sich so gern als aufgeklärt und fortschrittlich. Wenn’s dann aber zum Schwur kommt, blitzt meist nur ein vormoderner, biestiger Dogmatismus auf.“

Ampel rettete sich in Sitzungspause
Kurzzeitig hatte der CDU-Antrag die Ampelformation allerdings verunsichert. Die SPD bat um Sitzungsunterbrechung. Danach stimmte Rot-Grün wortlos mit Nein. Die FDP enthielt sich.