
(c) Laurence Chaperon
Die CDU-Ratsfraktion veranstaltete gestern Abend ihren ersten „Zukunftsdialog Düsseldorf“. Im Zentrum der Auftaktveranstaltung zur neuen Reihe stand die Düsseldorfer Wirtschaft. Mehr als 100 geladene Gäste verfolgten eine Podiumsdiskussion, die von Rheinische-Post-Lokalchef Uwe-Jens Ruhnau moderiert wurde. Teilnehmer der Runde waren Andreas Schmitz (Aufsichtsratsvorsitzender HSBC-Bank), Dr. Udo Siepmann (Hauptgeschäftsführer IHK), Malte Siewert (Geschäftsführer Trivago) und Rüdiger Gutt (CDU-Fraktionsvorsitzender).
Lob hatten alle Experten für den Wirtschaftsstandort Düsseldorf. Malte Siewert nannte die Landeshauptstadt einen „Volltreffer“ für sein Unternehmen, da hier konzentriertes Arbeiten möglich sei. Andreas Schmitz rühmte den Mix aus attraktiven Arbeitsplätzen, Flughafennähe und kulturellem Angebot. Udo Siepmann sprach von einem „Hochgebirge“ der ökonomischen Entwicklung. Er warnte jedoch zugleich vor strukturellen Verlusten als Folge von Branchenproblemen und Firmenabwanderungen.
Mehr Service in der Verwaltung
Rüdiger Gutt schließlich teilte die positiven Bewertungen und riet zu verstärkten weiteren Anstrengungen, um noch besser zu werden. „Die Stadt muss sich selbst erfolgreicher vermarkten. Bei Genehmigungsverfahren ist mehr Tempo gefordert. Zudem vermissen die Unternehmen eine zentrale Ansprechperson in der Verwaltung“, so der Vorsitzende.
Regionale Zusammenarbeit ausweiten
Beim Thema Wohnen und Gewerbe sollte Düsseldorf mehr auf regionale Zusammenarbeit setzen, um Kapazitätsprobleme zu lösen, forderte Siepmann: „Eine Einwohnerzahl von 660.000 Menschen ist nicht unbedingt wünschenswert. Bis 2030 fehlen uns 70 Hektar Gewerbefläche und 12.000 Wohneinheiten.“ Handlungsbedarf sah auch Rüdiger Gutt: „Wir brauchen einen Austausch auf Augenhöhe mit den Nachbarkommunen.“ Andreas Schmitz verdeutlichte, dass nicht alle, die in Düsseldorf arbeiten, auch dort wohnen könnten: „Daher muss das Umland noch besser durch den ÖPNV angebunden sein.“
Schuldenfrei bleiben
Am Ende sprach sich die Runde mehrheitlich für den Erhalt der wirtschaftlichen Schuldenfreiheit Düsseldorfs aus. Schulden würden die nachfolgende Generation belasten, warnte Schmitz. „Meine einfache Regel lautet: keine Schulden. Denn die werden nicht zurückgezahlt“, sagte Udo Siepmann. Und Rüdiger Gutt betonte: „Die CDU hat 2014 eine Schuldenbremse eingeführt. Die jetzige Stadtspitze darf nicht den ersten Sündenfall begehen und Kredite aufnehmen. Düsseldorf ist stark und kann investieren. Dazu müssen die Prioritäten richtig gesetzt werden.“
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