
© Laurence Chaperon
„Überaus unglücklich“ findet Friedrich G. Conzen, Vorsitzender im Kulturausschuss, den Verlauf der aktuellen Diskussion über die Absage der Max-Stern-Ausstellung im Stadtmuseum. Die Stadtspitze hatte die für Frühjahr 2018 geplante Ausstellung im Alleingang und ohne Rücksprache mit den Mitgliedern des Kulturausschusses abgesagt.
„Das ist ein weiteres Beispiel für die ungeschickte Vorgehensweise von Oberbürgermeister Thomas Geisel“, erklärt Conzen. „Ich verstehe, dass OB Geisel bestimmte Entscheidungen zur Chefsache macht. Aber er versäumt es immer wieder, andere dabei mitzunehmen oder zumindest angemessen zu informieren. Das Ergebnis dieser wiederholten Kommunikationsfehler ist immer auch ein Schaden für Düsseldorf.“
Aufklärung erwartet
Conzen rät zu einer differenzierten Sichtweise und zur Besonnenheit, wenn es darum geht, die Absage der Ausstellung inhaltlich zu bewerten: „Falls es in deutschen Museen noch laufende Restitutionsverfahren gibt, die durch den Inhalt dieser Ausstellung hätten beeinflusst werden können, liegt die Vermutung nahe, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für die Präsentation war. Mit meinem heutigen Wissen kann ich das jedoch nicht beurteilen. Kulturdezernent Hans-Georg Lohne wird heute im Kulturausschuss dazu Rede und Antwort stehen.“
Der Kulturausschuss-Vorsitzende erwartet von Lohe, dass er für Transparenz sorgt, indem er die Gründe für die Absage offenlegt und so Missverständnisse beseitigt.
Ja zu Symposium
Conzen fügt hinzu: „Schade ist, dass die Ausstellung gleich abgesagt wurde, statt sie zu verschieben. Positiv ist, dass unsere Stadt mit einer eigenen Provenienz-Forscherin im Kulturdezernat dem Thema Restitution die Bedeutung verleiht, die es verdient. Jasmin Hartmann ist eine ausgewiesene Expertin auf diesem Gebiet. Ein Symposium unter ihrer Leitung zu diesem Thema im kommenden Jahr begrüße ich ausdrücklich.“
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