Zukunft der Kultur: CDU spricht von „Kulturabwicklungsplan“

30.09.2015

Große Skepsis hegt die CDU-Ratsfraktion gegenüber einem Kulturentwicklungsplan, wie ihn SPD, Grüne und FDP für Düsseldorf umsetzen wollen. Heute gab die Ampel den Plan beim Verein Kulturpolitische Gesellschaft in Auftrag. Die CDU lehnt ihn ab.

Bürgermeister Friedrich G. Conzen, Vorsitzender im Kulturausschuss, hat Sorge: „Ich fürchte, das Ganze wird eher ein ‚Kulturabwicklungsplan‘. Kunst und Kultur entwickeln sich von jeher dynamisch. Der irrige Anspruch, darüber einen Plan stülpen zu können, ist vergeudete Kraft. Denn sobald das Konzept fertig ist, ist es bereits wieder überholt. Im schlimmsten Fall wirkt der Plan sogar wie ein Bremsklotz – je nachdem, wer welche Ziele am Ende durchsetzt. Dann geht es nicht mehr um das Wohl der Kultur, sondern um Ideologie. Politischen Fehlentscheidungen wäre Tür und Tor geöffnet.“

„Lethargie auf lange Zeit“
Conzen sieht noch andere Probleme: „Seit fast eineinhalb Jahren ist unter Ampelregie nichts in der Kultur passiert. Jetzt soll auch noch bis Ende 2016 an dem Plan gearbeitet werden. In dieser Zeit wird Rot-Grün-Gelb jede Idee und jedes Projekt abblocken mit dem Hinweis, sie wollten erst das fertige Konzept abwarten. Im Klartext heißt das: Stillstand für die Düsseldorfer Kultur, Lethargie auf lange Zeit.“

Plan kostet 250.000 Euro
Überdies kritisiert Conzen die Beauftragung einer externen Beratung: „Für die Erstellung des Plans veranschlagt die Stadt alles in allem 250.000 Euro. Darin enthalten ist auch das Honorar für die Kulturpolitische Gesellschaft. Das leuchtet mir nicht ein. In der Kulturverwaltung und den Instituten gibt es genügend namhaften Sachverstand. Wenn die Ampel den Plan unbedingt will, dann kann er genauso gut dort geschrieben werden. Das wäre auch ein Beitrag zum Sparen bei der derzeitigen Haushaltslage.“

Weitere Fragen treiben Conzen um: „In Theater, Oper und Orchester muss die Stadt mit steigenden Personalkosten durch Tariferhöhungen rechnen. Darauf erwarte ich viel dringender Antworten von der Ampel: Wie steht sie dazu? Hat sie da auch schon einen Plan?“

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