
(c) Laurence Chaperon
Die wechselnde Nachrichtenlage zur Polizeibegleitung von Martinszügen stößt bei der CDU auf Kritik: „Erst wird gemeldet, SPD-Innenminister Ralf Jäger habe aus Sparnot den Rotstift angesetzt. Heute erfahren wir, alles bleibe anscheinend unverändert. Was soll dieses krause Verwirrspiel?“, fragt sich Ratsherr Rüdiger Gutt, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion. Er vermutet, dass es hinter den Kulissen politischen Druck gegeben habe. „Da musste Herr Jäger wohl zurückrudern. Das freut uns sehr. Wir hätten seinen Schlag gegen das Brauchtum auch nicht hingenommen. Für die nächste Ratssitzung hatten wir bereits einen Antrag in petto.“
Mit ihrer geplanten Initiative wollte die CDU Oberbürgermeister Geisel nachdrücklich bitten, sich beim Land für den Erhalt polizeilicher Begleitung von Düsseldorfer Martinszügen einzusetzen. „Unser Antrag sollte ein Appell sein zur Rettung einer Tradition, die im Herzen der Menschen hier einen festen Platz hat. Wir wollten, dass sich alle Fraktionen anschließen“, so Gutt.
Martinszug als Kulturgut
Vereinen, Kindergärten und Schulen künftig die Sicherung der Züge selbst zu überlassen, wäre für die CDU ein No-go gewesen. Rüdiger Gutt: „Das hätte sie finanziell und personell überfordert. Düsseldorf hat mehr als 120 Martinszüge. Es stand zu befürchten, dass viele davon eingestellt würden. Leidtragende wären die Kinder und Familien. Rot-Grün im Land hätte hier ohne Erbarmen die Axt an eine christliche Tradition gelegt, die Nächstenliebe und Barmherzigkeit mit der Mantelteilung szenisch vermittelt. Die Martinszüge in den Stadtteilen sind Gemeinschaftserlebnisse im Dienst der Werteerziehung.“
Hände weg vom Karneval
Abschließend kündigt Gutt an: „Wir werden die Polizeisituation auch bei anderen Brauchtumsveranstaltungen sorgsam im Auge behalten. Nicht dass man im Innenministerium demnächst noch auf die Idee kommt, den Düsseldorfer Karneval zu torpedieren.“
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