Neue Kämmerin: Nur das Parteibuch zählt

25.08.2015

Die CDU-Ratsfraktion äußert sich ablehnend zu OB Geisels Besetzungsvorschlag für das Amt des Kämmerers. Dorothee Schneider soll Nachfolgerin von Manfred Abrahams werden.

„Wir als CDU werden sie im Rat nicht mitwählen“, sagt Fraktions-Chef Rüdiger Gutt. „Geisel hat erneut keine Skrupel, Schaltstellen in der Verwaltung mit SPD-Genossinnen und SPD-Genossen zu besetzen. Für ihn zählt nur das Parteibuch. Dazu reichen wir nicht die Hand.“

Gutt hält die Kämmerin-Kandidatin für zu unerfahren: „Die Schuhe sind ihr definitiv zu groß. Es macht einen Unterschied, ob jemand eine Kämmerei bloß leitet oder selbst Kämmerer ist. Frau Schneider arbeitet erst seit knapp drei Jahren als Amtsleiterin unter der Kölner Kämmerin Gabriele Klug. Dagegen war Manfred Abrahams fast schon sieben Jahre Kämmerer in Krefeld, bevor er 2010 nach Düsseldorf wechselte.“

Keine Finanzexpertin
Laut Lebenslauf hatte Schneider, die seit 1985 bei der Stadt Köln tätig ist, bis Ende 2011 so gut wie keine fachliche Berührung mit dem städtischen Finanzmanagement. Gutt: „Sie ist keine Haushalts- und Finanzexpertin, sondern gelernte Architektin und war unter anderem für die Stadtteilplanung zuständig. Die Berufung nach Düsseldorf hat offenbar mit Gefälligkeit zu tun: Frau Schneider muss vor der Kölner OB-Wahl, die die SPD wohl verliert, schnell noch versorgt werden.“

Schuldenfreiheit bewahren
„In der schwierigen Haushaltssituation braucht Düsseldorf jetzt eine Person in Finanzverantwortung, deren fachliches Können über jeden Zweifel erhaben ist. Diese Person sollte das Ziel haben, die wirtschaftliche Schuldenfreiheit zu bewahren. Den Eindruck macht Frau Schneider nicht“, so Gutt.

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