CDU: „Wir wollen die Bibliothek der Zukunft“

26.04.2017

Die CDU-Ratsfraktion strebt einen Neubau als Sitz für die städtische Zentralbibliothek an. Sie hält das ehemalige Postgebäude am Konrad-Adenauer-Platz („KAP 1“) für ungeeignet. Zugleich fordert die Union eine große Lösung für die Archiv- und Depotflächen der Kulturinstitute, damit die Stadt Kosten spart. Ein solches Konzept solle losgelöst von der Standortfrage der Bibliothek entwickelt werden. Das gelte auch für die Unterbringung des Schulverwaltungsamts.

„Die Zentralbibliothek gehört in einen Neubau, der offen, hell, modern und großzügig ist“, sagt Fraktionschef Rüdiger Gutt. „Die Bibliothek der Zukunft ist kein Bücherlager, sondern ein einladender Begegnungs- und Bildungsort mit neuester Medientechnik. Diesem Anspruch kann das Postgebäude architektonisch nicht gerecht werden.“

In den Entwürfen zum KAP 1 habe man zwar den Eingangsbereich geringfügig kosmetisch aufgewertet, „pseudo-postmodern“, so Gutt. „Aber das gesamte Gebäude ist nicht attraktiv. Es ist und bleibt ein Bunker. Das ist uns zu wenig und definitiv kein großer Wurf.“

Bibliothek soll ins Bahn-Hochhaus
Die CDU-Fraktion spricht sich deshalb gegen die Pläne von OB Thomas Geisel zum KAP 1 aus. „Die Lage ist verkehrstechnisch ideal, nur das Gebäude passt nicht. Daher schlagen wir vor, die Zentralbibliothek in dem Hochhauskomplex unterzubringen, der zwischen Bahnhofs-Eingang und Kino entstehen soll. Diese Idee sollte in Abstimmung mit der Deutschen Bahn ins Wettbewerbsverfahren für den Hochhausbau aufgenommen werden“, so Gutt.

Konzept für Archive und Schulverwaltung
Bürgermeister Friedrich G. Conzen, Vorsitzender im Kulturausschuss, unterstützt den Vorstoß: „Die CDU möchte in Düsseldorf die Bibliothek der Zukunft schaffen. Davon ausklammern wollen wir die Frage, wo künftig die Archive und Depots der Kulturinstitute gebündelt werden sollen – und wo das Schulverwaltungsamt hinkommt. Dafür brauchen wir jetzt ein Generalkonzept, das über KAP 1 hinausgeht und jegliche Flickschusterei beendet. Zweckmäßigkeit und Kostenersparnis sollten gleichermaßen das Ziel sein.“

Zukunft Hofgärtnerhaus
In einem zweiten Schritt müsste dann noch die Zukunft des Theatermuseums durch die Politik geklärt werden. Conzen: „Wir sollten uns klar werden: Bleibt das Museum im Hofgärtnerhaus, oder sucht man einen neuen Standort?“

Anders als im KAP 1 sei dort sicherzustellen, dass dem Museum zusammenhängende Flächen für Ausstellung, Bühne und Archiv zur Verfügung stehen. Außerdem dürfe das Hofgärtnerhaus nach dem Auszug des Museums nicht aus Profitgier an Private verkauft werden, so Conzen. „Die Stadt soll dieses Kleinod aus dem 18. Jahrhundert behalten. In die Räume könnte gut eine gemeinnützige Stiftung oder Organisation einziehen.“

Keine Bühne fürs FFT bauen
Conzen plädiert zudem für einen sinnvollen Umgang mit dem Forum Freies Theater (FFT): „Dem Forum eine eigene neue Bühne im KAP 1 zu bauen, die 7,5 Millionen Euro kostet, halte ich für unnötig und überteuert. Das kann anders gelöst werden. Die FFT-Kammerspiele an der Jahnstraße sollten weiter genutzt werden. Als Ersatz für die Kasernenstraße wäre eine alternative Spielstätte zu suchen. Auch dafür muss dringend ein Plan her.“