CDU-Kompromiss für Hamm: Am besten auf zweigeschossige Häuser verzichten

20.04.2017

Die CDU-Ratsfraktion will die Baupläne für das Projekt „Beiderseits hinter der Böck“ in Hamm von der Verwaltung überarbeiten lassen. Dabei soll das Plangebiet aufgeteilt werden. Im West- und Ostteil soll es möglichst keine zweigeschossigen Häuser geben. Die CDU stellt sich mit ihrem Vorschlag an die Seite der Mehrheit der Hammer Bevölkerung. Vor Ort waren in den letzten Wochen Proteste gegen eine ausufernde Wohnbebauung im Stadtteil laut geworden.

„Wir als CDU nehmen die Sorgen zahlreicher Bürgerinnen und Bürger sehr ernst“, sagt Fraktionschef Rüdiger Gutt. „Unser Kompromissvorschlag für den Planungsausschuss Anfang Mai sieht daher einen gemäßigten Wohnungsbau vor. Wir wollen den dörflichen Charakter von Hamm unbedingt erhalten.“

Zurück zum Ergebnis des Dialogverfahrens
Wichtig ist für Gutt jetzt, das Vertrauen in die städtische Planung wiederherzustellen: „Ich habe es persönlich erlebt: Viele Menschen in Hamm ärgern sich, weil die Verwaltung vom ursprünglichen Ergebnis des kooperativen Dialogverfahrens mit den Bürgern abgewichen ist.“ Daran solle sich die Stadt wieder stärker orientieren und ihre bestehenden Pläne überarbeiten. „Nur so ist in absehbarer Zeit eine geordnete Entwicklung von Hamm machbar“, betont Gutt.

Teilgebiete schaffen
Konkret regt die CDU an, das Plangebiet südlich der Fährstraße in West und Ost zu teilen.

Ratsherr Dr. Alexander Fils, Vorsitzender im Planungsausschuss, erläutert: „Im Ostteil zwischen Hinter der Böck und Aderkirchweg sollen möglichst nur eingeschossige Häuser entstehen.“ Zudem sollte es möglich sein, dort auch nur einzelne Abschnitte zu bebauen, damit ansässige Gartenbaubetriebe nicht schließen müssen und ihre Flächen auf Wunsch weiter bewirtschaften könnten.

„Im Westteil zur Rheinseite hin soll das laufende Plan- und Umlegungsverfahren fortgesetzt werden. Auch hier am liebsten ohne Geschosswohnungsbau. Parallel dazu bitten wir die Stadt, ihr aktuelles Verkehrskonzept für das gesamte Plangebiet gründlich zu überprüfen“, sagt Fils.

Verkehrsinfarkt verhindern
Das von den Bürgerinnen und Bürger befürchtete Verkehrschaos ist auch Thema einer Anfrage der CDU, die ebenfalls im Mai im Planungsausschuss gestellt wird. Fils erklärt: „Schon heute klagen die Menschen vor Ort über enge Straßen, zugeparkte Bürgersteige und Staufallen nach Düsseldorf. Noch mehr Verkehr durch Neuzuziehende überfordert Hamm. Ein Verkehrsinfarkt muss mit allen Mitteln verhindert werden.“

Die CDU-Anfrage soll ein Warnruf an die Verwaltung sein, so Fils. „Wir wollen von der Stadt wissen: Wie viele weitere Wohneinheiten kommen im Gebiet durch Baulückenschließung und Straßenrand-Bebauung hinzu – zusätzlich zum Projekt ‚Beiderseits hinter der Böck‘? Für das Gesamtareal soll das erwartete Verkehrsaufkommen geschätzt werden. Die Verwaltung muss daraus die richtigen Schlüsse ziehen und Lösungen finden.“

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