
Die CDU-Ratsfraktion verteidigt in der heutigen Ratssitzung ihre Position zur U81 sowie zum veränderten Straßen- und Stadtbahnnetz nach dem Start der Wehrhahn-Linie. Gleichzeitig kritisiert sie die Beschlussvorlagen der neuen Ampel scharf.
Ratsherr Andreas Hartnigk, stellvertretender Vorsitzender im Ordnungs- und Verkehrsausschuss, ist in Sorge: „Die Ampel steht verkehrspolitisch auf Dauerrot. Auf Düsseldorfs Straßen und Schienen droht bald das große Chaos.“
Klagen könnten U81-Projekt stoppen
Konkret ärgert sich der CDU-Verkehrsexperte über die von SPD, Grünen und FDP einseitig vorangetriebene Brückenlösung für die U81 über den Nordstern: „Die Ampel ignoriert damit sträflich und brutal den Bürgerwillen. Der Runde Tisch mit Anwohnerinnen und Anwohnern aus dem Düsseldorfer Norden hat ausdrücklich die Gesamttunnel-Variante empfohlen. Das greifen wir mit unserem Änderungsantrag heute im Rat auf. Wir wollen erreichen, dass die Planungen für den Tunnel weitergehen und er am Ende kommt. Anders als die Ampel glauben machen will, ist nämlich auch ein Tunnel förderfähig. Zudem bietet er den unschlagbaren Vorteil Lärmschutz, den die Brücke nicht hat – und was ihr juristisch zum Verhängnis werden wird. Sobald die Klagewelle von lärmgeplagten Wutbürgern rollt, ist das Gesamtprojekt U81 stark gefährdet. Wenn wegen Rechtsstreitigkeiten bis 2019 nicht gebaut wird, gibt es keine Gelder mehr, weil das Förderprogramm ausläuft. Düsseldorf muss dann das wichtigste ÖPNV-Projekt der nächsten Jahre begraben. Will die Ampel das verantworten, wo sie doch in ihrer Kooperationsvereinbarung das Hohelied auf einen starken und attraktiven ÖPNV singt?“
Flügelung der U71 voller Nachteile
„Den Testbetrieb der 708 wird die CDU mittragen. Die unsinnige Flügellösung für die neue U71-Linie nicht. Alles wird komplizierter und teurer, aber nicht besser. Um das festzustellen, brauchen wir keine 12-monatige Testphase“, unterstreicht Andreas Hartnigk. „Ursprünglich sollte die U71 im Zehn-Minuten-Takt über Uhland- und Heinrichstraße Richtung Rath fahren. Jetzt will die Ampel die Strecke zur Rettung der 708 ab Uhlandstraße teilen: Alle 20 Minuten im Wechsel soll eine U71 nördlich in Richtung Heinrichstraße, die andere östlich in Richtung Gerresheimer Krankenhaus fahren. Die Takteinschränkung trifft die Düsseltalerinnen und Düsseltaler. Abends und am Wochenende ergeben sich Wartezeiten von 40 Minuten für Fahrten in die Innenstadt. Für eine Metropole wie Düsseldorf ist das unangemessen. OB Thomas Geisel hat im Wahlkampf vollmundig den Fünf-Minuten-Takt im ÖPNV versprochen. Darauf werden wir wohl lange warten müssen.“
Hartnigk zweifelt überdies an einem reibungslosen Zusammenspiel von 708 und U71: „Allein schon die engen räumlichen Verhältnisse in Düsseltal werden für Verspätungen sorgen. Es braucht nur ein Falschparker die 708 zu blockieren, schon zieht sich der Stau bis in den Tunnel. Das wirkt sich gleich auf das gesamte Wehrhahn-Linien-Netz aus.“
Andreas Hartnigk zeigt einen weiteren wunden Punkt der Y-Führung auf: „Die Aufspaltung der U71 wird garantiert zu Verwechslungen führen. Am Ende müsste die Rheinbahn ganze Linien umbenennen. Das schlägt bis in die Steuerungs-, Überwachungs- und Informationssysteme durch und treibt die Kosten in die Höhe.“
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