
Die CDU-Ratsfraktion vermisst das Thema Frauenradsport beim Grand Départ in Düsseldorf. Heute hat sie dazu im Gleichstellungsausschuss eine Anfrage gestellt. Kritik an ihrer Initiative weist die Union „als gezieltes Missverständnis“ zurück.
„Die ganze Welt blickt zum Grand Départ nach Düsseldorf. Das ist die Chance, auch den Frauenradsport im Profi- und Amateurbereich gebührend in den Fokus zu rücken. Dieser Aspekt fehlt der CDU bislang. Darum ist unsere Anfrage sehr berechtigt“, erklärt Ratsfrau Sabine Schmidt, Vizevorsitzende im Ausschuss.
In der Anfrage findet sich der Hinweis auf die EU-Charta zur Gleichstellung von Frauen und Männern. Sabine Schmidt: „SPD, Grüne und FDP haben darauf gedrängt, dass OB Thomas Geisel die Charta für Düsseldorf unterzeichnet hat. Folgerichtig sollte Gleichberechtigung auch beim Grand Départ eine Rolle spielen. Erst recht unter den Augen einer internationalen Öffentlichkeit, deretwegen der OB die Tour ja auch hierher geholt hat.“
Eigene Veranstaltungen hilfreich
Schmidt möchte daher, dass die Stadt den Punkt Frauenradsport noch kurzfristig aufgreift. „Wir regen das Gleichstellungsbüro an, die Zeit bis zum Tour-Start zu nutzen. Wie wäre es etwa mit einer öffentlichen Diskussionsrunde, wo aktuelle und ehemalige Top-Radsportlerinnen zu Wort kommen? Organisieren könnte man auch eine begleitende Ausstellung zur Geschichte des Frauenradsports. Das wäre ein sinnvoller Umgang mit dem Thema.“
Sportexperte Stefan Wiedon wendet sich an die Kritiker der CDU-Anfrage und betont: „Bei der ‚Tour de France‘ fahren keine Frauen mit. Das ist völlig klar, darum geht es uns auch nicht.“
Situation in den Vereinen
Stattdessen will Wiedon wissen, was die Stadt tut, um den Radsport für Frauen attraktiv zu machen. „Konkret fragen wir danach, wie es in den Düsseldorfer Radsportvereinen aussieht: Hat sich dort in den letzten Jahren der Anteil von Frauen erhöht? Was plant die Verwaltung, um mehr Mädchen und Frauen für den Radsport zu begeistern?“ Die Förderung von Mädchen und Frauen auch in dieser Sportart sei der CDU ein wichtiges Anliegen. „Das Bewusstsein dafür wollen wir gerade im Gleichstellungsausschuss schärfen“, so Wiedon.
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